vom Fachhändler      ab 70€ versandkostenfrei (DE+AT)      30-Tage Rücksenderecht      schnelle Lieferung

Der Gipfelsturm in Grönland ist ein Wagnis, der Ausgang ungewiss

salewa_204_85Das Expeditionsteam besteht aus den SALEWA alpineXtrem Team-Mitgliedern Daniel Kopp (A), Roger Schäli (CH) und Simon Gietl (I), dem Basecamp-Manager Jost von Allmen und dem Fotograf, Expeditionsleiter und Kletterer Thomas Ulrich. Sie haben sich aufgemacht im Osten von Grönland eine noch unbestiegene Big Wall zu erklimmen. Diese Big Wall ist anhaltend senkrecht und 1400 Meter hoch. Sie ist nicht nur unbestiegen, sondern höchst wahrscheinlich auch unberührt. Wenn die Erstbesteigung glückt, wird das Team dem Berg und der Route einen Namen geben.

Vor der Abreise gibt es viel zu tun

Die Materialbeschaffung ist eine echte Herausforderung. Um durch die 1400-Meter-Big-Wall zu steigen, braucht es eine umfangreiche Ausrüstung. 120 Kilo wiegt alleine das Klettermaterial, das die Kletterer mit sich hochziehen. Luxus kommt da keiner ins Gepäck.

Roger_Simon_Daniel_628-m250xm250Zürich – Kopenhagen – Reykjavík – Kulusuk – Constable Point

Mit 200 Kilo Gepäck checkte das Expeditionsteam im Flughafen Zürich ein. Weitere 250 Kilo Ausrüstung für Klettern und Basislager waren bereits mit FedEx nach Island geschickt worden. Nach einem Zwischenhalt in Reykjavik flog das Expeditions-Team nach Kulusuk in Ostgrönland und von dort weiter nach Constable Point. Das ist ein Stützpunkt ohne Einwohner. Es gibt nur eine nicht asphaltierte Schotterflugpiste und sechs Hangars. Thomas nahm die beiden Zodiac Schlauchboote in Betrieb. Jost versuchte, die Verbindung zur Aussenwelt einzurichten. Simon, Daniel und Roger verstauten das Material in wasserdichte Säcke. Zudem bereiteten sie schon Tagesportionen mit Essen vor – für die kommenden zwei Wochen.

Bergsteiger sind auch Seefahrer

Alle Details waren geprüft, das Gepäck lag in den Schlauchbooten. Die Expeditionsteilnehmer verliessen Constable Point und brausten zum Berg. Ab sofort waren sie nur noch auf sich alleine gestellt. Und schon gab es erste Komplikationen. Nach nur 50 Kilometern Seefahrt strandeten sie im Niemandsland. Eines der beiden Boote lief nicht richtig. Nachdem den Schlauchbooten mit der Fusspumpe mehr Luft spendiert und das Gepäck anders verteilt worden war, hüpften die schwerbeladenen Schlauchboote wieder über die Wellen. Die Bergsteiger-Seefahrer wurden nass bis auf die Unterwäsche. Die 60 PS-Motoren der Boote brauchen viel Treibstoff und das Team musste immer wieder an Land gehen, um die Bezintanks aufzufüllen. Die Boote fuhren vorbei an riesigen Eisbergen. Einer krachte zusammen; nur wenige Sekunden nachdem die beiden Schlauchboote an ihnen vorbeigefahren waren. Die Bergsteiger manövrierten die Boote vorbei an Eisschollen.

Ankunft im Basislager

Der Berg befindet sich in einer schroffen und völlig entlegenen Gegend. Diese Expedition musste übrigens ohne genaues Kartenmaterial in Angriff genommen werden. Offenbar ist es ganz schwierig, detaillierte Karten zu bekommen – der Berg liegt so abgelegen. Das Team entschied sich, das Basislager auf einem Platz rund 50 Meter über dem Meer einzurichten – und nicht wie erst ins Auge gefasst, auf der gegenüberliegenden Bäreninsel. Das ist praktischer – und vor allem: So können sie die Boote und das raue Meer vorläufig mal vergessen. Nach dem Aufstellen des Ess- und der beiden Schlafzelte kümmerten sich Simon, Daniel und Roger sofort um die Aufteilung des Klettermaterials, Thomas und Jost um das umfangreiche weitere Material, die Boote und die Aussenkommunikation. Das Camp bietet eine fantastische Aussicht auf die Fjordlandschaft.

Die Big Wall liegt weitgehend im Schatten

Simon, Daniel, Thomas und Roger stiegen gleich über den Gletscher empor zum Wandfuss. Sie konnten es kaum noch erwarten, die Big Wall endlich von unten zu begutachten. Die Höhendifferenz vom Basislager zum Einstieg in die Big Wall beträgt 590 Meter, der Fussmarsch dauert knapp zwei Stunden. Das Team stieg heute mehrmals rauf und runter, schleppten viele Kilo Klettermaterial hoch. Die Jungs kletterten bereits siebeneinhalb Seillängen. Simon und Thomas hüpften zur Abkühlung tatsächlich kurz ins Meer. Roger ersparte sich diesen Kälteschock, hatte er doch in den vergangnen Tagen auf der Seefahrt genug gefroren. Das Wasser war 3 Grad, die Lufttemperatur erreichte in der Sonne 20 Grad. Sehr aussergewöhnlich für Grönland. Um Material hochzutragen, sogar etwas heiss.

Täglich live aus der Big Wall

Daniel, Roger und Simon berichten täglich über ihre Erstbesteigung in Grönland - live und via Satellit aus der Big Wall. Fotograf Thomas Ulrich übermittelt dazu Bilder und Videos. Begleiten Sie das Expeditionsteam auf ihrem Abenteuer – auf http://blog.tagesanzeiger.ch/outdoor/

Quelle Text und Bilder: http://www.salewa.de/unternehmen/news/