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Neujahrs-Biwak-Tour

Hinterstein (Parkplatz) -> Giebelhaus -> Prinz-Luitpold-Haus -> Balkenscharte -> Jubiläumsweg -> Schrecksee -> Hinterstein

Nachdem Silvester aufgrund von Erkältungen und Erschöpfung noch gemütlich zu Hause verbracht werden musste, ging es am 1.1.2016 dann endlich los. Unser Plan war: Auto in Hinterstein abstellen, mit dem Bus zum Giebelhaus, den Jubiläumsweg über Prinz-Luitpold-Haus, Schrecksee und Willersalpe gehen und anschließend zurück zum Auto nach Hinterstein.

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Um 12:30 Uhr ging es vom Giebelhaus (1.060 m) los mit dem ersten Zwischenziel Prinz-Luitpold Haus (1.850 m). Das haben wir dann auch unschwierig und in zügigem Tempo erreicht. Schon beim Aufstieg hat sich gezeigt wie viel Glück wir mit dem Wetter hatten. Die Wolken hatten sich verzogen und der Nebel löste sich immer mehr auf. Oben angekommen konnten wir sogar noch ein paar Sonnenstunden genießen. Im Prinz-Luitpold-Haus haben wir uns dann entschieden noch eine Stunde weiter aufzusteigen und uns einen Biwak Platz im Schnee zu suchen. Warum sollte man auch drinnen schlafen? Von weiter oben sieht man den Sonnenuntergang eh viel besser. Außerdem sah alles nach einer sternenklaren Nacht aus. Also sind wir weitere 250 Hm aufgestiegen und haben dann mit einem furiosen Endspurt noch ein paar Bilder vom Sonnenuntergang schießen können. Anschließend wurde auf 2.100 m gebaut, gekocht und geknipst bevor es recht früh in die kuscheligen Schlafsäcke ging.

DSC_0728-300x200[1]Tag 1: 7,6 km; 1.070 m Aufstieg; 50 m Abstieg; 3,5 h

Auch die Wetterbedingungen am 2.1.2016 waren besser als erwartet. Gemütlich ging es um 9:30 Uhr von unserem Biwakplatz los und die ersten Höhenmeter zur Balkenscharte haben wir schnell hinter uns gelassen. Die ersten Höhenmeter konnten wir gut gebrauchen um unseren Körper und vor allem die Zehen wieder aufzuwärmen. Zwar ließ sich die Sonne nur kurz blicken, aber die Bewölkung war hoch und Nebel keiner vorhanden. So war es kein Problem für uns den Jubiläumsweg zu finden. Was uns aber überrascht hatte: Es gab tatsächlich deutlich mehr Schnee als erwartet. Manchmal knöcheltief, mal knietief und doch sehr häufig hüfttief. Das hat unser Tempo natürlich deutlich gebremst. Als wir dann noch einen Steilhang queren mussten und Flo leider keine Steigeisen dabei hatte, wurde uns bewusst dass wir es niemals bis zur Willersalpe schaffen und es aufgrund der Bedingungen eine Schnappsidee wäre ein weiteres Mal zu biwakieren und am nächsten Tag den Weg zu Ende zu laufen. Zumal für die kommende Nacht viel Wind und vor allem noch mehr Niederschlag angekündigt war. Nachdem wir den Steilhang mühevoll (vor allem für Flo) gequert hatten und zum Glück nur eine Mütze den Steilhang hinunter gekullert ist, hieß unser neuer Plan: Schrecksee und dann Abstieg. Nun ging es wieder zügig voran. Begleitet von einer Herde Gämsen, beobachtet von einem Bartgeier, waren wir in Kürze am Schrecksee, der zu unserer Verwunderung komplett zugefroren war. Am See wollte sich 

DSC_0745-1-200x300[1]Flo dem Abenteuer stellen und ein weiteres Mal biwakieren. Anna und ich hingegen sind noch am Abend im Dunkeln abgestiegen und haben das Auto um 18:30 Uhr erreicht. Was im Nachhinein definitiv die richtige Entscheidung war.

Tag 2: 15,5 km; 490 m Aufstieg; 1.650 m Abstieg; 8 h

In der Nacht gab es für Flo der am Schrecksee sein Biwak mit einem Tarp aufgebaut hatte, böse Überraschungen! Der Wind war so stark dass sein Tarp eingestürzt ist. Er musste sein Biwak zwei Mal wieder aufbauen und sogar den Schlafplatz wechseln um hinter einer kleinen Hütte Schutz zu suchen. Er musste seine Isomatte suchen (vom Winde verweht). Er musste mit 50 cm Neuschnee kämpfen! Ach ja, die Stirnlampe hatte den Geist aufgegeben. Nachdem er die Nacht überstanden hatte, das nächste Problem: Wie findet man mit so viel Neuschnee den richtigen Weg? Und vor allem kam die Angst vor Lawinen hinzu. Trotzdem ging alles gut. Und nach einem kräftezehrenden Abstieg war auch Flo am 3.1.2016 erschöpft aber glücklich am Nachmittag in Hinterstein angekommen.

Gesamt: 23,1 km; 1.560 m Aufstieg; 1.700 m Abstieg; 11,5 h