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Tourenbericht Krottenspitzengrat

P1010956-768x512-m250xm250Nachdem in der letzten Zeit die Allgäu-Klassiker auf dem Programm standen, musste natürlich auch der Krottenspitzengrat ins Auge gefasst werden. Gesagt, getan. Stabiles Wetter, warme Temperaturen und viel Motivation, um die lange, alpine Tour zu planen.

Planung

Wir haben uns die wenigen Berichte und ein Topo ausgedruckt, Material (2x 60 Meter Halbseil, mittlere Friends, 4 Exen und ein paar Schlingen, Fahrräder!) gepackt und dann ging es am Samstag um 5:00 Uhr in Oberstdorf los. Zuerst mit dem Rad nach Spielmannsau, ab dort ging es zu Fuß Richtung Kemptener Hütte. Diese lassen wir schnell hinter uns, dutzende Wanderer tümmeln sich bereits auf der Terrasse.

Der Grat

Nach der Querung unterhalb der Krottenspitze verlassen wir den markierten Weg und steigen den Grat empor. Nachdem es pro Jahr kaum mehr als 3-4 Begehungen gibt, findet man nur mühsam Trittspuren und so ist es gar nicht ganz einfach immer sofort den richtigen Weg zu finden. Nach kurzer Zeit kam die erste Kletterstelle, die wir noch ohne Seil bewältigen. Bald darauf kam dann die 4er Länge mit dem markanten Riss. Den haben wir dann doch gesichert, sah von unten schon etwas abdrängend aus. So war es dann auch, ein kurzer, blöder Aufrichter und dann ging es aber schon wieder leichter weiter. Ab nun geht es auf und ab, immer zwischen I-III. Wir haben auch einmal abgeseilt, zum Abklettern sah das nicht besonders einladend aus. Die zweite IVer Länge ist gar nicht so einfach, vor allem gibt es dort keine Haken und auch zum selber absichern gibt es nichts. Nun, auf dem krumen Turm angekommen, fanden wir die Abseilstelle vor, die mit diversen Seilen und Schlingen versehen ist. Dann geht's 45 Meter steil bergab in die Scharte der Krottenspitze.

P1020216-768x512-m250xm250Ab dort quert man kurz nach rechts, bis eine zurückliegende Rinne kommt, die man unschwer nach oben klettert. Oben angekommen gibt es zwei Möglichkeiten: einmal den Direktausstieg (V), der laut Führer sehr brüchig sein soll. Besonders einladend schaut er zugegebener Maßen auch nicht aus. Oder man steigt kurz durch steiles, brüchiges Gelände ab, um bald links aufsteigend durch I-IIer Gelände zum Gipfel zu gelangen. Wir haben die zweite Variante gewählt. Hier haben wir keinerlei Markierungen oder Steinmänner vorgefunden.

Vom Gipfel der Krottenspitze geht's weiter Richtung Öfnerspitze. Auch dieser Anstieg ist nicht zu unterschätzen, immer noch alpin angehaucht. Von der Öfnerspitze geht's nun auf einem gut markierten, jedoch immer noch steilem und brüchigem "Weg" Richtung Tal. Nach kurzen Mühen kommen wir dann in flacheres Gelände und letztendlich auf den Weg, der vom Muttler Kopf zur Kemptener Hütte führt. Dort angekommen gab's zwischen hunderten Wanderern noch ein kühles Bier und dann ab nach Spielmannsau, wo wir mit den Rädern bequem nach Oberstdorf rollten.

Eine sehr abwechlungsreiche Tour, bei der man den Anspruch auf die Felsquälität nicht zu hoch stellen sollte. Nur bei sicherem Wetter geeignet, da kein Notabstieg!