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Risikomanagement abseits der Piste - Verband Deutscher Berg- und Skiführer

Pressemitteilung

Michael Grassl, Präsident des Verbandes Deutscher Berg- und Skiführer: „In allen Bergschulen werden spezielle Lawinenkurse angeboten, bei denen intensiv der Umgang mit der Notfallausrüstung erlernt und geübt wird. Es nützt nichts, sich nur die Ausrüstung zuzulegen und sie im Rucksack den Winter über mitzuschleppen, sondern der Umgang muss jährlich mehrmals geübt werden. Im Ernstfall ist keine Zeit, es zählt jede Minute.“

Skibergsteigen und Freeriden liegen im Trend. Auf der Suche nach unverspurten Tiefschneehängen bewegen sich immer mehr Wintersportler abseits der gesicherten Skipisten. Viele allerdings, ohne sich jemals mit den dort lauernden Gefahren ernsthaft auseinandergesetzt zu haben. Auf der Piste trägt heute beinahe jeder Skifahrer einen Helm – abseits der Piste genügt das nicht. Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät), Schaufel und Sonde gehören als Notfallausrüstung in jedem Falle dazu und natürlich das Wissen und Können damit im eintretenden Notfall auch richtig umgehen zu können.

Der alpine Winter ist auch für die Profis im Gebirge, die bestens ausgebildeten staatlich geprüften Berg- und Skiführer jedes Jahr von neuem eine große Herausforderung. Die umfassende der Beurteilung der Lawinengefahr, die Kalkulation des persönlichen Risikos und das darauf abgestimmte Führungshandeln sind wichtige Eckpfeiler für eine effektive Unfallprävention.

Die Mitglieder des Verbandes Deutscher Berg- und Skiführer haben eine hochprofessionelle Einstellung und wissen aus Erfahrung, dass nicht jede Lawinensituation bis ins letzte Detail beurteilt werden kann. Es gibt Grauzonen, in denen selbst ein erfahrener Experte mit seiner Weisheit ansteht und in Folge mit einer Alternative oder mit Verzicht reagieren muss. Während der Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer steht zum Beispiel ein Lawinenfachlehrgang, auf dem Programm.

Die inhaltlichen Schwerpunkte zur Unfallprävention bilden unter anderem die Grundlagen der Schnee- und Lawinenkunde, Kriterien der systematischen Beurteilung der Lawinensituation sowie Strategien zur Reduzierung bzw. Optimierung des Risikos. Tourenplanung sowie ein situationsangepasstes Verhalten bzw. das entsprechende Führungshandeln im Gelände sind ebenfalls Bestandteile auf dem Weg zum alpinen Profi. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt befasst sich mit dem Lawinenunfall – mit der Situation also, wenn es mit der Prävention, aus welchen Gründen auch immer, nicht funktioniert hat. Das Spektrum reicht von der Verschüttetensuche mit dem LVS-Gerät über effektive Suchstrategien, Bergemaßnahmen bis hin zur Organisation komplexer Rettungsaktionen.

Als sich vor über fünfzehn Jahren das Variantenfahren, das Freeriding im Berufsbild der Bergführer etablierte, war bereits absehbar, dass dies neben dem Führen von Skitouren ein beständiger Schwerpunkt in der Winterarbeit der Bergführer werden wird. Während die Kundschaft des Bergführers auf Skitouren in der Regel vom Bergsteigen kommt und damit auch meist über ein gewisses Risikobewusstsein verfügt, stehen bei Freeridern vielmehr „steep and deep“ oder powder for fun“ im Mittelpunkt.

Wer sich jedoch einmal vor Augen hält, dass bei einem Lawinenunfall maximal 15 Minuten bleiben, um eine verschüttete Person lebend an die Oberfläche zu bringen, der erkennt schnell, dass hier jeder Handgriff sitzen muss.

Staatlich geprüfte Berg- und Skiführer geben ihr professionelles Wissen in LVS-Seminaren in Theorie und Praxis an ambitionierte Skitourengeher und Freerider weiter. Am besten trainiert man den Notfall einmal jährlich vor Beginn der Tourensaison, damit ist es langfristig möglich die Zahl der Lawinenopfer zu minimieren. Notfallausrüstung zu besitzen ist eine Sache – der professionelle Umgang muss erlernt werden.

Mehr Informationen zum Thema gibt es beim Verband Deutscher Berg- und Skiführer unter www.vdbs.de; bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des VDBS in Bad Tölz, Tel. +49 8041 7938606