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Ultima Ratio - Sebenkopf

wand-300x225[1]Alpin Klettern - das war der Wunsch... Da wir Schlange stehen im Tannheimer Tal nicht gern machen, entschieden wir uns für den Sebenkopf und eine seiner zahlreichen Routen in der Südwand.

Ultima Ratio sollte sie heißen und laut unserem Führer war diese auch ne schöne 5+. Wir wählten den Zustieg über das Füssener Jöchle und fuhren die ersten Meter mit der Gondel bis zur Bergstation. Damit der Abstieg nicht genauso lahm und öde ausfällt, hatten wir die Bikes im Schlepptau. Diese deponierten wir am Übergang zum Sebenkopf fast unsichtbar zwischen den Latschen. Nach kurzer Zeit waren wir auch schon am Wandfuß und konnten voller Freude feststellen, dass wir die einzigste Seilschaft an diesem schönen Berg waren.

Stand-wegweiser-300x225[1]Nach einer ausgiebigen Brotzeit und Beratschlagung wer was in den Rucksack packen darf, ging es dann auch schon los. Die erste Seillänge fing locker an und wurde dann aber etwas schwerer als eine gemütliche 5+. Wie wir gesehen haben, wurden auch Zwischenstände gebohrt und auch reichlich genutzt. Denn gleich am ersten Zwischenstand hing eine Bandschlinge inkl. Karabiner für einen Rückzug bereit. Gleich nach dem ersten Zwischenstand kam auch schon die erste Schlüsselstelle die über 5+ SG war und wir mit mindestens 6+ bewerten würden.

Die Stände der Route waren allesamt sehr gut eingerichtet und es war auch überall genug Platz für 2 Leute. Auch 3er Seilschaften dürften da keine Probleme bekommen. Die 2te Seillänge startete mit wilden Wasserrillen die sich langsam neigen und mit etwas Reibungskletterei leicht zu meistern waren. Nach den Wasserrillen dann nochmals eine Schlüsselstelle mit einem kurzen Quergang, der aber durch die weiß gekalkten Untergriffe sich doch ganz gut auflöste. Nach dem Quergang kam dann etwas Gehgelände, welches in einer Verschneidung endete und über einen senkrechten Aufschwung direkt zum Stand führt. Hier ist etwas Umsicht geboten - der richtige Stand (inkl. Wegweiser) ist etwas rechts von einer Latsche.

Stand-225x300[1]Die dritte Seillänge war reiner Genuss mit einem kleinen Überhang (mit großen Griffen, doch leichter ist als erwartet) und die wiederum durch eine Verschneidung zum Stand führt. Die 4te und letzte Seillänge startete mit einem wunderschönen Kamin, welcher die komplette Spreiztechnik eines gestanden Alpinisten forderte und lief dann immer leichter werdend zum Stand kurz unterhalb des Gipfelkreuzes aus. Die letzen Meter am luftigen Grat entlang haben wir dann vorsichtshalber noch gesichert und kamen so unversehrt am Gipfelkreuz an.

Da wir immer noch die einzigste Seilschaft am Berg waren konnten wir die Aussicht in Ruhe genießen und gönnten uns dafür eine kühle Alt Kemptner Weisse. Nachdem wir uns noch im Gipfelbuch verewigt hatten, und unserem Wirt des Vertrauens ein Gipfelfoto geschickt haben, traten wir den Rückzug an und gingen in Richtung Abseilpiste. Der Einstieg konnte nicht verfehlt werden - dieser wurde mit einem Pfeil aus orangener Signalfarbe markiert. Auch die weitere Wegfindung wurde durch Zeichen vereinfacht. Nach 2maligem Abseilen und etwa 20 Meter Fußmarsch standen wir wieder am Einstieg.

Kamin1-300x225[1]Nun wieder das Material getrennt und richtig aufgeteilt und schon ging es Richtung „Fahrradparkplatz“. Der Weg zwischen dem Füssener Jöchle und dem Sebenkopf ist sehr steil und sollte nicht unterschätzt werden. Gutes Schuhwerk ist hier angeraten. Am Fahrrad angekommen, setzten wir den Kletterhelm auf und stürzten uns ins Vergnügen.

Die Abfahrt war anfangs etwas steil, wurde aber immer flacher und zum Schluss war es eher ein Cruisen über die Wiese. Am Parkplatz angekommen, wartete eine Überraschung auf uns. Nein, diesmal kein Strafzettel sondern ein Gutschein vom Wirt unseres Vertrauens im Wert von 2 dunklen Weizen - aber nur bei Gipfelerfolg. Wir haben uns ja schon immer gedacht, dass jeder einen Wirt seines Vertrauens haben sollte, aber nach diesem Tag wissen wir es ganz genau! Wir haben natürlich den Gutschein gleich eingelöst und diesen wunderschönen Tag zusammen mit unserem Wirt (Mandy) ausklingen lassen.